“Mamaaaaa!” – 2.0

Na, wandern! – Was sonst?

Erster Online-Elternabend, 5. Klasse, ungefähr 25 Kinder und doppelt so viele Eltern sitzen vorm Bildschirm und hören zu. (Ich musste als Bedingung der Tochter, um überhaupt an dem Elternabend teilnehmen zu dürfen, Ton und Kamera ausschalten, scheinbar bin ich schon nicht mehr vorzeigbar oder gebe ständig wirres Zeug von mir).

Schließlich ergreift der Sportlehrer das Wort, „…die Kinder säßen zu viel vorm Computer und er würde sich wünschen, dass wir doch am Wochenende mal zu unserem Nachwuchs sagen: „Komm, wir machen jetzt eine Wanderung!“…“

Leider konnte ich die Gesichtsausdrücke der anderen Eltern nicht sehen. (Irgendwie waren doch tatsächlich bei allen die Kameras ausgeschaltet.) Ich war auf jeden Fall recht erstaunt. …Hallo, wir leben gerade in Zeiten, in denen Tiergärten, Eisdielen, Museen oder Schwimmbäder geschlossen sind… was bitte sollen wir am Wochenende machen, außer wandern?

Wir wandern seit einem Jahr im Umkreis von 10km alles ab. Wir kennen noch nicht alle Steine, aber viele. Die Begeisterung der Kinder ist dementsprechend groß, wenn auf die Frage, was wir denn heute machen, die Antwort kommt: „Na, wandern, was sonst?!“

Seit diesem Jahr sind wir dazu übergegangen, mit dem Auto zum Wanderstartpunkt zu fahren. Am Osterwochenende sind wir im Hirschbachtal gelandet und dann eher zufällig auf einen Höhlenrundwanderweg (weiße 3 auf grünem Grund) gestoßen. Von da ab gab´s seitens der Kids kein Gemuffel mehr. Von mir kam aber auch nicht mehr viel, ich war mit Atmen und dem Versuch nicht Hinzufallen beschäftigt. Erstaunlich, welche Wanderrouten es in unserer näherern Umgebung gibt.

Alle waren begeistert von dem schmalen Waldpfad und was er uns wohl als nächstes bieten wird. Bergauf über Wurzeln und Steine, bergab über dichtes und rutschiges Laub. Wir mussten über Steine klettern und uns steile Hänge hinaufquälen, um den Eingang der nächsten Höhle zu erreichen.

Manchmal führte der Weg durch eine Höhle und alle, die größer als 1,50 Meter waren, mussten sich wirklich durchquetschen. Sehr zur Freude der Kinder allerdings, wenn die Erwachsenen stecken bleiben und auf allen vieren weiter kriechen müssen.

Wir hatten alle viel Spaß beim Wandern, obwohl es teilweise wirklich sehr steil und anstrengend war. Aber der abwechslungsreiche Weg und die verschiedenen Höhlen, die es zu entdecken und erforschen galt, haben das wieder wett gemacht.

Der ganze Rundweg ist ca. 20 km lang, von daher für Familien an einem Tag nicht zu schaffen. Man kann aber eigentlich überall gut in die Route einsteigen und sich den Weg auf mehrere Etappen aufteilen. Insgesamt sind auf der Strecke 30 Höhlen zu finden. Eine Taschenlampe sollte im Rucksack sein und die Klamotten eher alt sein. Mehr Infos zu der Wanderung gibt´s im Internet (www.hirschbachtal.de).

Wir sind mittlerweile zum dritten Mal auf dem Höhlenweg unterwegs gewesen und die Motivation der Kinder ist immer noch hoch. Den Wunsch des Sportlehrers haben wir somit erfüllt. Allerdings wird´s nach solch einem spektakulären Weg, schwierig für die nächsten Sonntage eine gleichwertige abenteuerliche Wanderung zu finden…

Euch wünschen wir viel Spaß beim Höhlen finden und erforschen.