„Iwern Otzaberg“ und durch den Wald
Auf der Suche nach farbenfrohen Frühjahrsboten.
Noch prägen hauptsächlich kahle Laubbäume, fahles Gras und vertrocknete Kräuterstängel das Landschaftsbild. In den vergangenen Tagen lockten die warme Frühjahrssonne und vergnügtes Vogelgezwitscher nach draußen und erhellten unsere Gemüter. Bei einer Tour „iwern Otzaberg“ und durch den Wald entdeckten wir ein paar besondere Schätze:
„Das sieht aber interessant aus!“, sagte meine Wanderbegleitung, „rosa Blüten an einem verholzten Stiel, aber keine Blätter?“ Das ist schon eine besondere Erscheinung hier am Waldrand. Ein Blick in das Bestimmungsbuch verrät: Der Gewöhnliche Seidelbast (Daphne mezereum L.). Ein Zwergstrauch, der von März bis April blüht. Zwergsträucher sind allgemein als Gehölze beschrieben, die in der Regel 50 – 100 cm hoch werden. Der Gewöhnliche Seidelbast kann Wuchshöhen von 30 – 150 cm erreichen. Seine rutenförmigen Zweige sind nur an der Spitze beblättert und die erscheinen erst, wenn die Blüte bereits im vollen Gange ist. Aber vorsichtig! Der Gewöhnliche Seidelbast ist giftig und außerdem geschützt.
Nach der Abkühlung durch das Stück Wald gelangten wir auf eine Lichtung, die uns angenehm wärmte. Links und rechts des Weges entdeckten wir die fröhlich-wirkenden, gelben Blütenknöpfe des Huflattichs (Tussilago farfara L.). Er wurde von Schmetterlingen umschwärmt, die das erste Blütenangebot dankend annahmen. Der Huflattich blüht von Februar bis April und wird zwischen 5 – 20 cm hoch. Vor allem ist er auf Äckern, Schutt- und Kiesplätzen und Wegen zu finden. Auch beim Huflattich erscheinen die Blüten vor den Blättern. Der Blütenschaft zeigt sich mit rötlichen Schuppen und die Blätter sind grundständig.
Zum Ende dieser Wanderung verabschiedete uns das Wohlriechende Veilchen (Viola odorata L.) in den Abend. Das 5 – 10 cm hohe Pflänzchen blüht im schönsten Lila von März bis April. Es ist vor allem an Waldrändern auf nährstoffreichem Lehmboden zu finden und verbreitet sich mithilfe von Ausläufern. Die herzförmigen Blätter sind langgestielt und werden von Nebenblättern am Blattgrund begleitet. Seinen Namen verdankt es dem stark riechenden ätherischen Öl in der Blüte. Deshalb finden die Blüten des Wohlriechende Veilchens zum Beispiel Verwendung in Form von Tee, Gelee oder Sirup (verwenden Sie nie Wildpflanzen, die Sie nicht eindeutig identifizieren können!).
Und was haben Sie so in und rund um Alfeld entdeckt? Halten Sie die Augen offen. Weidenkätzchen, aufgehende Blattknospen, sattgrüne Grasbüschel und farbenfrohe Blüten stimmen uns dieser Tage fröhlich auf den Frühling ein.